In einer Welt, die uns vermittelt, dass wir nicht existieren sollten, bedeutet jedes trans*Bekenntnis eine Revolution
Zum Schwerpunkt unserer Praxis:
Transsexualismus-Transidentität, Geschlechtsdysphorie ( in Einzel- und Gruppenpsychotherapie)
"Wir leben in einer Zeit des gesellschaftlichen Wandels. In breiten Gesellschaftsschichten entsteht mehr Toleranz für die vielfältigen Möglichkeiten der Lebensgestaltung auch bezüglich der sexuellen Orientierungen. Es gibt inzwischen viel mehr als Mann und Frau, hetero und homo. Man ist transgender, crossgender, genderless und auch gender-fluid.
Tradierte Rollendefinitionen und Geschlechterverhältnisse sind in Bewegung. Viele Frauen und Männer stellen bisherige Vorstellungen zu vorgegebenen Geschlechterkonstruktionen in Frage. Andernorts ist die binäre Aufteilung in zwei Geschlechter bereits abgeschafft und einige Menschen möchten sich einfach nicht mehr eindeutig mit einem Geschlecht identifizieren. „Gender Fluidity“ steht für das permanente Neuverhandeln der eigenen Geschlechtsrolle. Identitätsmarker wie zum Beispiel „weiblich“ oder „schwul“ werden als Zustände auf einem weiten Spektrum empfunden.
Trotz wachsender Vielfalt auf der einen Seite wird auf der anderen Seite auch der Ruf nach klarer, Sicherheit vermittelnder Orientierung laut. Das Individuum unterliegt zudem einem hohen, indirekten Druck sich selbst zu inszenieren, da alles erlaubt und möglich zu sein scheint. Auch in dem, wie Sexualität gelebt oder eben auch nicht gelebt wird, begegnet uns eine Vielfalt von Spielarten und Ausdrucksmöglichkeiten, die eine Freiheit suggerieren, die offensichtlich nicht immer nur als Befreiung empfunden wird. Lustlosigkeit, Anpassungsdruck an neu entstehende sexuelle Normen, Umgang mit der Verfügbarkeit von Pornografie in den Medien und Internet-Sexsucht sind nur einige Themen im breiten Spektrum der sexuellen Fragen, die uns in der Praxis zunehmend beschäftigen.
Diesem Wandel auf gesellschaftlicher und individueller Ebene mit all seinen Herausforderungen und Fragestellungen gilt es auch in der Psychotherapie zu begegnen. "
aus: MEG Jahrestagung 21. 24. März 2019 ( 51, 2018)